Traumatische Erlebnisse können so schlimm sein, dass die seelische Gesundheit Schaden nimmt und daraufhin Störungen entwickelt werden, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen können.

Dazu zählen u.a.:
  • Klassische PTBS = Posttraumatische Belastungsstörung mit den typischen Flashbacks (= einschießende Erinnerungsfetzen)
  • Depressionen
  • Angsterkrankungen
  • Körperliche Beschwerden
  • Dissoziationen („Neben sich stehen“ bis hin zu Zeitlücken)
Meistens handelt es sich bei den traumatischen Erlebnissen um Erfahrungen, die tief in die persönliche Unversehrtheit eingegriffen haben. Die Patienten verlieren dabei das Gefühl oder die Zuversicht, das eigene Leben steuern oder für die persönliche Sicherheit sorgen zu können. Viele Menschen reagieren auf solche Erfahrungen mit tiefgreifender Verzweiflung.

Selbsthilfeversuche mit Medikamenten, Suchtmitteln, Selbstverletzungen oder Essstörungen sind nicht selten.

In der Akutklinik ist das Ziel der Behandlungen eine Stabilisierung der psychischen Verfassung. Außerdem bietet die Klinik die Möglichkeit einer intensiven Bearbeitung des Traumas durch ein „traumakonfrontatives“ Vorgehen an. Die Therapien können im Rahmen einer stationären Aufnahme oder durch eine teilstationäre Behandlung durchgeführt werden.

Damit die Behandlung gut vorbereitet werden kann, bietet die Klinik die Möglichkeit für ein individuelles Vorgespräch an, um die persönliche Problematik zu besprechen. Außerdem ist die enge Zusammenarbeit mit den ambulanten Therapeuten und Ärzten wichtig, die mit der Behandlung der Patienten im Vorfeld befasst waren. Dieser Austausch ist deshalb wichtig, damit eine möglichst gezielte und effektive Behandlung für die Patienten erreicht werden kann.

Behandlungsziele

  • Linderung der Symptome der Traumafolgestörung
  • Erhöhung der Selbstwirksamkeit
  • Entwicklung eines Behandlungsplans
  • Einbindung in ein Behandlungsnetzwerk
  • Verbesserung der Kommunikation mit Anderen
  • Verbesserung der sozialen Situation
  • Integration des Traumageschehens in die eigene Biografie

Unser Behandlungskonzept

Am Kompetenzzentrum für Traumafolgestörungen der Parkland-Klinik Bad Wildungen bieten wir unseren Patienten ein Behandlungsprogramm an, das für jeden Patienten individuell erstellt und angepasst wird. 

Der Therapieplan kann sich dabei aus folgenden Elementen zusammensetzen:
  • Informationen zu Erkrankung und Therapie
  • Gruppentherapie (Gespräch)
  • Soziales Kompetenztraining
  • Emotionales Kompetenztraining
  • Körpertherapie
  • Stabilisierung und Achtsamkeit
  • Einzeltherapie
  • Paar- oder Familiengespräche
  • EMDR und andere traumakonfrontative Verfahren
  • Ressourcenaktivierung
  • Sport/Motologie
  • Ergotherapie
  • Ärztliche Behandlung    

Traumtherapie in der Einzeltherapie ist:
  • individualisiertes, aushaltbares Arbeiten
  • Erarbeitung stabilisierender Ressourcen
  • Bearbeitung der traumatischen Szenen
Traumatherapeutische Gruppentherapie ist:
  • informativ
  • stabilisierend
  • ressourcenaktivierend
  • Ängste abbauend
  • Sozialkompetenz stärkend

Schwerpunkte und Spezialisierungen

Wir behandeln Menschen mit Folgeerkrankungen nach:
  • Monotraumatisierung im Erwachsenenalter (beispielsweise): Unfälle, Überfälle, Kriegerlebnisse, Naturkatastrophen, Erlebnisse als Ersthilfe u. a.
  • Polytraumatisierung im Kindes- und Jugendalter: fortgesetzte körperliche Gewalterfahrung und/oder sexuelle Gewalt wie z.B. bei extremer Vernachlässigung oder psychischen Gewalterfahrungen.

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